Schule aus - was nun?
Jugendliche mit Autismus brauchen Berufsberater, die Hilfen anbieten können, die auch für sie Wege und Möglichkeiten ins Arbeitsleben aufzeigen. Ansprechpartner finden Sie in den Reha-Teams der Agentur für Arbeit. Hilfreich ist, bereits während der Schulferien zusätzliche Berufspraktika zu machen und orientiert an den Stärken und jeweiligen Interessen nach Berufen zu suchen.
„Obwohl er ein gutes Abschlusszeugnis der Realschule be-
kommen wird, teilte uns der Berufsberater mit, dass er nicht
ausbildungsfähig ist!“ (Mutter)
Je nach entwickelter Selbständigkeit und -strukturiertheit ist zusätzliche Unterstützung in Ausbildung und Berufstätigkeit nötig: Das Spektrum der Möglichkeiten reicht von Werkstätten für Menschen mit Behinderung, Integrationsfirmen, Berufsbildungswerken ( z. B. hat das Berufsbildungswerk Abensberg mit Förderung durch das Bundesarbeitsministerium verschiedene Projekte zur beruflichen Förderung von Menschen mit Autismus durchgeführt), gezielten berufsvorbereitenden Projekten für Jugendliche mit Austismus-Spektrum-Störung wie z.B. „AuREa“ in Neumünster, „Lavie“ in Königslutter oder „MAUT“ in München, Ausbildungen und Arbeitsplätzen auf dem ersten Arbeitsmarkt bis zu den Universitäten. Wichtig ist, eine Bezugsperson am Arbeitsplatz zu finden, die die Eigenheiten des Menschen mit Autismus kennt und ihn bei Entscheidungen und Schwierigkeiten unterstützt; manchmal ist aber auch die Einrichtung einer Arbeitsassistenz notwendig. Eine weitere neue Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben ist die Unterstützte Beschäftigung. Ziel dabei ist es, Unterstützung für behinderte und andere schwer vermittelbare Personen zu bieten, um bezahlte Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu erhalten und zu halten. Gleichzeit gibt es immer mehr Menschen mit ASS, die sich zusammenschließen. „autWorker eG“ z. B. berät arbeitssuchende Autisten und potentielle Auftraggeber. autWorker eG aus Hamburg, das erste Start-Up aus dem Autistischen Spektrum in Deutschland, agiert bundesweit zu den Themen Arbeit, Projektförderung und Fähigkeitenentwicklung. Im Fokus stehen dabei Binnenperspektive und eigene Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt.
Neu erschienen im November 2015 von der Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen ist die Broschüre „Möglichkeiten der beruflichen Bildung, Rehabilitation und Beschäftigung von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung in Niedersachsen“. Die Broschüre möchte eine Orientierungshilfe für betroffene Menschen selbst und Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Autismus in der nachschulischen und beruflichen Lebensplanung geben. Die Broschüre finden Sie unter www.autismus-niedersachsen.de unter diesem externen Link.
Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe "An die Arbeit! oder Schule aus - was nun? " stellen wir regelmäßig Projekte vor, welche sich mit der Integration autistischer Menschen ins Arbeitsleben beschäftigen.
Einladung AuReA Einladung AUTISTA Einladung Lavie gGmbH Einladung autWorker eG
Weitere Informationen zur Übersicht finden Sie im Vortrag "Autismus-Spektrum-Störung (ASS) und Arbeit" anlässlich der Interdisziplinären Fachtagung "ASS im Alltag" am 22.01.2011 in Winsen/Luhe hier zum Herunterladen.
Referenten des Vortrages:
- Sandra Diesterhöft, Agentur für Arbeit Lüneburg, Reha-Team
- Angela Holtze, Salo und Partner Hamburg
- Thomas Löprich, LAG "Autismus macht Schule in Nds." ; "einzigartig-eigenartig e.V."
Externe Links zu Anbietern und Projekten "Autismus und Beschäftigung":